Gaas, die Geschichte des Ortes
Zur Großgemeinde Eberau gehört heute auch Gaas, das ebenfalls schon 1221 als „Kertes“ erwähnt wurde. In dieser Urkunde ist die Rede von einem „Haus des Heinrich“, wahrscheinlich Heinrich von Güssing. 1271 wird ein „castrum de Kertes“ genannt. Über die Grundherrn im Mittellter ist nichts bekannt. 1558 wird als Grundherr die Kleinadelsfamilie Akats – Loranth genannt. Der Weinbau spielte in Gaas immer eine besonders wichtige Rolle. Es gab eine eigene Weingartenordnung und ein Berggericht. Die Türkenzüge dürften sich verheerend ausgewirkt haben. 1570 waren nur drei Höfe bewohnt. Zwischen 1758 und 1764 mussten die Gaaser Grundherrn einen Prozess gegen Ludwig Batthyany um die Hottergrenze zu Moschendorf austragen. 1859 vernichtete ein Großbrand den Ort. 1860 wurde die Volksschule Gaas gebaut und 1881 eine Volksschule in Eberau („alte Volksschule“) 1888 wurde der „Pinkathaler Spar- und Aushilfsverein gegründet, 1923 die Raiffeisenkasse Eberau. Die Reblauskrise und der starke Bevölkerungszuwachs führten auch in Gaas zur Verarmung. Auswege waren die Wanderarbeit, die „Grünarbeit“ in Innerungarn und dann in Niederösterreich, und die Auswanderung nach Amerika. Zwischen 1900 und 1939 wanderten 179 Personen aus, 76 kamen wieder zurück. 1920 wurde der Ort mit elektrischem Strom versorgt, 1939 die Straße zwischen Edlitz und Strem gebaut.
Gaas, ein Ort des Wohlfühlens
Gaas bei Eberau ist ein besonders schöner Ort im Südburgenland. Ganz gleich von welcher Richtung man kommt, (also von Oberwart oder Güssing) ca. fünf Autominuten vor Eberau passiert etwas Besonderes. Es kommt einem vor, als ob man in das Gebiet der italenischen Toscana eintritt. Der leichte aber merkbare Wandel der Landschaft verströmt ein Gefühl der Schönheit und Abgeschiedenheit wie eine neue und zugleich alte Welt, in die man eintritt. Zumindest mir geht es immer wieder so. Es ist wie ein Zauber. Plötzlich entsteht auf der einen Seite eine innere Ruhe, gleichzeitig ein freudiges Erwarten.
Nicht umsonst sagt man der Gegend nach, dass hier viele Menschen auf der Suche nach Ruhe, Schönheit und besonders netten Menschen fündig geworden sind und hier sesshaft geblieben sind. Alle sind willkommen. So haben mir das bereite Viele bescheinigt.
Gaas, alles klein aber fein
„Alles klein“ heißt in Gaas nicht unbedingt „alles unbedeutend“. Die Kellerstöckel in der Gegend sind klein aber wunderschön. Die Kirche in Gaas – klein aber sehr gut erhalten. Der Nahversorger in Eberau – klein aber Tip Top und mit erfrischender freundlicher Bedienung. Bäcker und Fleischer bemühen sich mit einem aufwendigen Zustellservice ihren älteren langjährigen Kunden buchstäblich entgegenzukommen. Wenn ich um acht Uhr Morgens das Hupen der Bäckerin höre, kriege ich gleich Hunger auf ein zweites Frühstück. Hier sammeln sich täglich ein paar Kunden und plaudern gleich darauf los. (Hier bekam ich meinen Namen: Ah sie san des!) Alles in Allem: Große Lebensqualität in aus einer kleinen, sehr netten Gemeinde.
Gaas, Essen und Schlafen wie früher
Zugegeben, es gibt nicht viele Lokale und Pensionen oder gar Hotels in Gaas und Eberau, aber egal wo Sie dort speisen, Sie kommen wieder. Fleisch und Fisch von den bäuerlichen Betrieben rund um das Lokal, Gemüse und Kräuter von Omas Garten und alles frisch gekocht. Besser geht es nicht. Nochmal zugegeben, meine Ferienwohnung in Gaas 77 in der „sammlunghirschfeld“ hat keine fünf Stern Kategorie, aber es wird alles, von den Böden, Wände Heizung, Türen und Fenster neu restauriert und sauber. Die EInrichtung ist aber zusammengesucht und stammt aus den 20 ern bis 70 ern. Wer das möchte, dazu die einzigen Gäste im Haus sein möchten und Ruhe brauchen, dann sind Sie auch in der „Sammlung“ in Gaas 77 richtig.