Der Verein zur Förderung des analogen kulturellen Lebens – Kultur in Burgenland

Wofür steht der Verein sammlunghirschfeld?
Der Verein sammlunghirschfeld setzt sich für ein nachhaltiges, analoges Kulturleben ein. Also neue, alte Kultur in Burgenland. Das analoge Begreifen ist von essenzieller Bedeutung für das seelische und geistige Wohl der Gesellschaft. Insbesondere in unserer heutigen, von Technologie geprägten Zeit entfremden uns Schnelllebigkeit, Virtualität und Wegwerfkonsum von einem wahrhaftigen, bewussten und fundierten Dasein. Im Rahmen der Vereinsarbeit werden neben Besichtigungen auch Lesungen, Workshops, Musikabende, thematische Führungen, Flohmärkte und Versteigerungen alter Gemälde angeboten. Kinder und Jugendliche sind eingeladen, sich im Malen, Musizieren und Schreiben auszuprobieren und ihre Werke zu präsentieren.
Die Aufgabe des Vereines sammlunghirschfeld
Der Verein „sammlunghirschfeld“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, Nachhaltigkeit und kulturelle Substanz erlebbar und lernbar zu machen und ein lokales Zentrum für Kunst, Kultur, Begegnung und eine Auszeit vom modernen Alltag zu schaffen. Er versteht sich als Insel der kulturellen Begegnung für alle, die analoge Kultur und analoges Schaffen nicht nur erleben, sondern auch lernen, begreifen und genießen möchten. Insbesondere für Jugendliche soll der Verein ein Ort der Ruhe, des Lernens, der Begegnung und des analogen Schaffens sein. Also neue alte Kultur in Burgenland.
Möchten Sie Mitglied werden? Der Verein erhebt keine Mitgliedergebühren und finanziert sich ausschließlich durch freiwillige Spenden und Förderungen. Möchten Sie uns schreiben? Haben Sie eine Idee? Besitzen Sie Artefakte der alten Volksschule in Gaas?
Der gemeinnützige Verein „sammlunghirschfeld“ nimmt auch Spenden an. Hier unser Spendenkonto:
AT39 3302 7000 0071 5441
Vielen Dank!
Ausstellung in Südburgenland
Noch vor wenigen Jahren hätte ich mir nicht vorstellen können, eine Ausstellung im Südburgenland zu eröffnen. Es begann folgendermaßen: Ich hatte mehrere Beratungsprojekte in Traiskirchen bei Wien für einen Klienten mit verschiedenen Unternehmen. Da ich viel Zeit in seinen Geschäftsräumen verbrachte, stellte er mir zwei Büroräume zum Arbeiten und Übernachten zur Verfügung, falls es einmal später werden sollte. Diese waren mit schlichten, weißen Büromöbeln und einigen Dekorationsbildern ausgestattet. Ich fühlte mich dort jedoch nicht wohl.
Bei diesem über Jahre andauernden Engagement hing der Erfolg maßgeblich vom gegenseitigen Vertrauen aller Beteiligten ab. Daher beschloss ich – quasi als Experiment –, Antiquitäten und Kunstgegenstände zu erwerben, um die Räume neu zu gestalten. Ich erwarb von den Erben des verstorbenen österreichischen Malers Ferdinand Fritsch vier großformatige Gemälde und hängte eines davon auf.
„Toscana“ von Ferdinand Fritsch in der Größe 160 x 140 cm in der sammlunghirschfeld







Ausgewählte Bilder aus der Galerie entdecken Sie HIER.
Finden Sie in der Ausstellung sammlunghirschfeld Unbedeutendes mit Wirkung
In einem Nachlass in Graz entdeckte ich einen wunderschönen Schreibtisch aus den 1940er-Jahren, der mit alten Rauchutensilien, Briefpapier, historischen Füllfederhaltern und Schreibgeräten bestückt war. Dieser wird selbstverständlich ebenfalls in der Ausstellung in Gaas zu sehen sein. Dahinter befand sich ein zwei Meter breiter und 1,40 Meter hoher Bücherschrank mit Glasböden und großen Glasschiebetüren, vermutlich aus den 1920er-Jahren, dunkel nussbaumfurniert und von beträchtlichem Gewicht. Dieser Schrank wurde mit der alten Buchsammlung meines Urgroßonkels Josef „Pepi“ Fiala bestückt. So kamen immer weitere Stücke hinzu, bis die gesamte Einrichtung der beiden Räume durchgehend mindestens 60 Jahre alt war. Alle Exponate meiner nun entstehenden Ausstellung und Galerie wurden von mir restauriert, aufgefrischt, mit Leinölfirnis behandelt und sorgfältig arrangiert.
Vom Jäger zum Sammler. Vom Vertriebsberater zur Ausstellung im Südburgenland
Spätestens zu diesem Zeitpunkt war es um mich geschehen. Ich begeisterte mich für jedes Bild, jeden alten Teppich, jedes wiederentdeckte oder vermeintlich wertlose Fundstück. Sämtliche Objekte wurden repariert, restauriert, gereinigt und inventarisiert. Ich hatte den Eindruck, dass mein gesamtes Geschäftsleben plötzlich ungezwungener, leichter und sogar nachhaltiger und belebender wurde. Meine Haltung gegenüber Nachhaltigkeit und der Wegwerfgesellschaft hatte sich deutlich geschärft und wirkte sich positiv auf meinen Erfolg in der Beratung aus. Viele kommentierten diese Veränderung mit dem gängigen Klischee: „Jetzt wird er alt.“ Ich bin glücklich mit meiner kleinen, scheinbar wertlosen Ausstellung und Galerie. Die Gegenstände beflügeln meine Fantasie und Kreativität. Meine Geschichten zu diesen Gegenständen sind neue Kultur in Burgenland.
Geschichten zu den Ausstellungsstücken



Viele meiner Gemälde sind unbekannt. Einige meiner Möbelstücke sind aus dem Bauschuttcontainer oder aus Verlassenschaften. Manche Lampen oder Tische waren bis zur Unkenntlichkeit verschmutzt. Irgendwann wurden Sie aber von Hand gefertigt, zumindest zusammengebaut. Irgendwann um viel Geld gekauft, stolz montiert, aufgehängt oder platziert. Dann wurden diese Stücke Gewohnheit und immer weniger beachtet und letztendlich ausgetauscht, verkauft, auf den Dachboden gestellt oder einfach weggeworfen, vererbt oder verschenkt. Einige Güter aus meiner Ausstellung erhielten ein zweites oder drittes Leben. Das Meiste also namenlos, wertlos und längst nicht mehr on vogue.
Unbekannt, aber wertvoll
Mir ist es wichtig, dass der Wert der sammlunghirschfeld nicht durch die Objekte selbst, sondern durch die Geschichten bestimmt wird, die sie erzählen. Um nur ein Beispiel von vielen zu nennen: Bei einigen Artefakten fand ich Briefe, Widmungen, Rechnungen, Fotografien und interessante Hinweise auf ihre früheren Besitzer. Diese Besonderheiten bieten einen idealen Ausgangspunkt für die eine oder andere Erzählung. Und selbst wenn ein Stück aus einem Nachlass keine bekannte Vergangenheit vorzuweisen hat, wenn ein Gegenstand keinen bekannten Schöpfer hat und somit wie einer von Tausenden erscheint, verdient er vielleicht gerade deshalb eine eigene kleine Geschichte, um nicht gänzlich in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden.
Viele meiner Gemälde sind unbekannter Herkunft. Ich rettete einige meiner Möbel aus Bauschuttcontainern oder kaufte Sie aus Nachlässen. Manche Lampen und Tische waren bis zur Unkenntlichkeit verschmutzt. Doch einst wurden sie von Hand gefertigt, für teures Geld erworben, stolz montiert, aufgehängt oder platziert. Dann wurden diese Stücke zur Gewohnheit, fanden immer weniger Beachtung und wurden schließlich ausgetauscht, verkauft, auf den Dachboden verbannt, weggeworfen, vererbt oder verschenkt. Einige Exponate meiner Ausstellung erhielten so ein zweites oder gar drittes Leben. Die meisten sind daher namenlos, scheinbar wertlos und längst nicht mehr en vogue.


Nach 3 Jahren hatte ich schon einige schöne Stücke in meiner Sammlung, obgleich die Preise dieser Artefakte waren sehr niedrig. Viele Menschen schenkten mir tolle Dinge.
Die Konsequenz war demnach einfach. „Ich suche einfach das passende Haus für meine kleine Sammlung und mache daraus eine Ausstellung im Südburgenland und lasse andere Menschen teilhaben“ dachte ich. So fand ich die alte Volksschule in Gaas bei Eberau. Nun beginnt neue alte Kultur in Burgenland in der alten Volksschule in Gaas.


